Session des Grossen Landeskirchenrates der Röm.-Kath. Landeskirche Uri

23. November 2023

Der Grosse Landeskirchenrat der Röm.-Kath. Landeskirche Uri versammelte sich am Mittwoch, 22. November 2023, zur ordentlichen Herbstsession. Auf der Traktandenliste standen das Budget der Landeskirche Uri für das Jahr 2024, die Fortführung der Mitfinanzierung der Theologischen Hochschule Chur und des Priesterseminars St. Luzi sowie die Vereinbarung zur Finanzierung der regional geführten Missionen der Migrantenseelsorge Luzern.

Budget 2024
Das Budget 2024 rechnet mit einem Aufwand von rund 1,292 Millionen Franken. Der grösste Teil, nämlich rund 478‘000 Franken, macht der innerkantonale Finanzausgleich aus. Weitere Mittel werden für die Jugendseelsorge (137'100) und die Katechese (210'500) verwendet. Die Einnahmen von rund 1,273 Millionen Franken setzten sich mehrheitlich aus pro Kopf Beiträgen der einzelnen Kirchgemeinden zusammen. Das Budget rechnet mit einem Ausgabenüberschuss von 18‘727 Franken. Während die Ausgaben bei Leistungen im bisherigen Rahmen tendenziell steigen (Teuerung), sind aufgrund des Mitgliederrückganges (- 420 Kirchenmitglieder) Mindereinnahmen zu verzeichnen. Um das Budget einigermassen ausgeglichen gestalten zu können, erweist sich eine Erhöhung der Beiträge der Kirchgemeinden je Katholik (von CHF 23.80 auf CHF 24.00) als unumgänglich.

Theologische Hochschule Chur
Die Theologische Hochschule Chur (THC) ging aus dem Studium Theologicum am Priesterseminar St. Luzi hervor, das 1807 gegründet wurde. 1968 wurde sie vom Apostolischen Stuhl als kirchliche Hochschule errichtet. Seit 1974 kann sie auch den akademischen Grad des Lizenziats und seit 2003 auch denjenigen des Doktorats verleihen.
Finanziell wird die THC von der Stiftung «Priesterseminar St. Luzi» getragen. Die Geldmittel dieser Stiftung stammen zum grössten Teil aus Baurechtszinsen. Seit 2003 bezahlen zudem die kantonalkirchlichen Körperschaften (Landeskirchen) der sieben Bistumskantone sowie der Kanton Graubünden jedes Jahr einen Beitrag. Graubünden entrichtet der THC jährlich 300'000 Franken. Die restlichen Bistumskantone unterstützen die THC jedes Jahr mit einem Franken pro Katholiken. Der jährliche Beitrag der Landeskirche Uri liegt daher zurzeit bei rund 27'000 Franken.
Zusätzlich wird der akademische Mittelbau der THC seit 2018 mit rund 5000 Franken pro Jahr mitfinanziert.
Immer wieder profitieren auch Urnerinnen und Urner von der Möglichkeit, an der THC Theologie zu studieren und einen Abschluss zu erwerben. Die Kirche im Kanton Uri ist auf ausgebildete Theologinnen und Theologen angewiesen.
Beide Beiträge waren bisher jeweils auf fünf Jahre befristet. Neu wird der Beitrag unbefristet gewährt mit der Möglichkeit der jährlichen Kündigung.

Migrantenseelsorge
Die Seelsorge für nicht deutschsprachige Katholikinnen und Katholiken ist eine überregionale Aufgabe, die zurzeit wie folgt organisiert wird:
Für italienischsprachige besteht eine gemeinsame Mission der Kantone UR, SZ, OW und NW mit wöchentlichen Gottesdiensten in Altdorf (Unter Heilig Kreuz).
Für kroatischsprachige besteht eine gemeinsame Mission der Kantone UR, SZ und ZG mit Sitz in Zug und wöchentlichen Gottesdiensten in Altdorf (St. Josef).
Für albanisch-, portugiesisch-, - und polnischsprachige Gläubige besteht jeweils eine Mission für die Zentralschweiz, die durch die katholische Kirche des Kantons Luzern geführt wird, die gemeinsam durch die Zentralschweizer Kantonalkirchen finanziert wird. An der albanischsprachigen Mission beteiligt sich auch die Diözese Lugano.
Für weitere kleinere Sprachgruppen bestehen Missionen die schweizweit durch die Römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ) über den Migratio-Beitrag finanziert werden.
Für die durch Luzern geführten Zentralschweizer Missionen wurde 2017 wurde eine Vereinbarung abgeschlossen:
Es wurden Fixbeiträge festgelegt. Der Betrag ist für fünf Jahre verbindlich und indexiert mit dem Index der Konsumentenpreise.
Diese Vereinbarung läuft Ende 2023 aus und wurde erneuert. Für Uri umfasst dies die Missionen für albanischsprachige, portugiesischsprachige und polnischsprachige Katholiken.
Für den Kanton Uri wird ab 2024 der Fixbeitrag von CHF 26‘000.- pro Jahr festgelegt. Dieser Betrag berücksichtigt, dass der Anteil der fremdsprachigen Gläubigen im Kanton Uri etwas geringer ist als in Luzern und Zug.

Anlässlich der Sitzung des Grossen Landeskirchenrats hat Herr Hans-Peter Bucher, Leiter der Geschäftsstelle Migrantenseelsorge der katholischen Kirche Luzern ein Referat gehalten.

Für den Kleinen Landeskirchenrat:
Gunthard Orglmeister, Präsident